Kleingartenverein Herthasee e.V.

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Verfasst am 29.01.2025 um 13:26 Uhr

Tipps vom Gartenfachberater

Liebe Gartenfreundinnen und -freunde,


euer Gartenfachberater vom Kreisverband möchte euch das Angebot machen, unter dem Motto „Was mir noch im Garten auffiel“ in unregelmäßigen Abständen meine persönliche Sicht auf das gärtnerische Geschehen in den Vereinen zu beleuchten. Natürlich möchte ich auch Fragen von allgemeinem Interesse hier erörtern. Vielleicht kommen wir auch außerhalb unserer Zeitung dazu ins Gespräch.

Auch wenn die Winterruhe uns zurzeit nicht so oft in den Garten lockt, gibt es doch einiges zu tun.


Bei meinen Gartenbegehungen im vorherigen Jahr fiel mir auf, dass die Infektionen der Gehölze durch Monilia/Spitzendürre doch sehr zugenommen haben. Die Spitzendürre erkennt man an den nekrotischen, das heißt den eingesunkenen und abgestorbenen Triebspitzen der Gehölze. Die befallenen Gehölzteile sollten unbedingt mindestens 15 bis 30 Zentimeter ins gesunde Holz zurückgeschnitten werden. Dabei sollte man auch nicht vergessen, jede Fruchtmumie, die noch am Baum hängt, zu entfernen. Anschließend muss alles ausnahmsweise im Hausmüll entsorgt werden. Bitte nicht auf dem Kompost, da von dort wieder eine Neuinfektion möglich ist.


Jetzt in der Winterzeit, wo der Garten ohne Laub eine klare Übersicht ermöglicht, wäre die Gelegenheit, sich Gedanken über die Neuverteilung von Obstbäumen zu machen. Sind vielleicht große und auf stark wachsenden Unterlagen stehende Bäume abgängig oder einfach zu mächtig geworden, aber ihr wollt nicht auf die lieb gewonnene alte Obstsorte verzichten, oder es gibt eine bestimmte Obstsorte in Nachbars Garten (bitte immer vorher um Erlaubnis fragen), die ihr auch gerne hättet?


Dafür gibt es eine bewährte Lösung. Es gibt noch wenige Baumschulen, die sogenannte Auftragsveredlungen für Privatkunden ausführen. Da ich hier keine Werbung für bestimmte Baumschulen machen kann, einfach mal im Internet unter dem Stichwort „Auftragsveredlungen“ suchen.

Bis Ende Februar können die Baumschulen diese Aufträge noch annehmen, also nicht zögern.


Ihr sucht euch das entsprechende Obstgehölz (Apfel, Birne, Kirsche, Pfirsich usw.) aus, von dem ihr ein Bäumchen haben wollt. Dann geht ihr folgendermaßen vor:

  • schneidet einen einjährigen Trieb in Bleistiftdicke und ca. 30 Zentimeter Länge (gerne kräftige Wasserschosser mit Terminalknospe) bei frostfreiem Wetter vom Baum ab
  •  den Trieb eindeutig kennzeichnen und beschreiben, um welche Obstart es sich handelt und auf welcher Unterlage (schwach wachsende bevorzugt) sie veredelt werden soll
  • den Trieb zur Baumschule bringen oder gut verpackt hinschicken

In ca. einem halben Jahr ist euer Bäumchen dann fertig.


Viel Spaß im neuen Gartenjahr und bis demnächst.


Euer Gartenfachberater,

R. Wolffgram